Wir waren uns der Verantwortung einen
Herdenschutzhund unser Eigen zu nennen durchaus bewusst und versuchten unser Wissen durch Literatur und viele Gespräche
mit Pyrenäenberghund Besitzern zu erweitern.
Was die Literatur betrifft ist leider nur wenig wirklich Brauchbares über Pyrenäenberghunde auf dem Markt. Die
Gespräche mit anderen Besitzern waren sehr wertvoll und durch nichts anderes zu ersetzen. Selbst viele Hundeschulen sind
mit dem Thema Herdenschutzhund / Pyrenäenberghund überfordert und solche die auf militärischen Drill setzen,
weil man ja die Begleithundeprüfung machen will, sind völlig indiskutabel.
Wir haben unsere Ayleen mit Konsequenz und Liebe erzogen - in der Literatur findet man die Beschreibung der "eisernen Faust
im Samthandschuh". Von Klein auf haben wir sie überall mit hingenommen um ihr möglichst viele Eindrücke und
Situationen zu vermitteln. Unsere Urlaube verbrachten wir meistens in Ferienhäusern mit fantastischen
Wandergelegenheiten. Auch die Erfahrung eines zehntägigen Hotelurlaubs gönnten wir uns, und weil unser Mädchen
so brav war durfte sie sogar mit in den Speisesaal, was sonst nicht erlaubt wurde. Einen Norwegen Urlaub mit
Fährüberfahrt, zelten und Hüttenunterkünften ließen wir folgen, so dass wir behaupten konnten so
gut wie alles ausprobiert zu haben und alles mit bravour gemeistert zu haben.
Bei der Aufzucht und Pflege von Katzenwelpen, Zicklein und
Rehkitz war sie immer mit dabei und kümmerte sich liebevoll um "ihre" Schützlinge. Das Ergebnis war ein sanfter
Riese, eben ein Pyrenäenberghund, der allen Lebenssituationen gewachsen war und souverän und gelassen reagierte was
auch immer passierte. Es dauerte dann auch nicht lange, bis wir uns entschlossen, dass auch unsere Ayleen einmal Welpen haben
sollte. Also wurde sie geröntgt, angekört und in einigen Ausstellungen gezeigt (was ihr nie Spaß machte,
weshalb wir es dann auch sein ließen).
Nachdem wir dann im August 1999 in unser kleines Häuschen gezogen waren stand dem Abenteuer "erster Wurf" nichts mehr im
Wege. Die Zwingerabnahme verlief problemlos. Jetzt ging es nur noch darum den passenden Pyrenäenberghund Rüden zu
finden. Wir wollten auf keinen Fall eine zu enge verwandtschaftliche Verpaarung. Nach einem Fehlversuch im Frühjahr 2000
- der Rüde wollte nicht decken - lief im September 2000 mit Cheri vom Loisachtal alles ab wie im Lehrbuch.
Ayleen war sofort nach dem Decken "schwanger" und unser dreiwöchiger Jahresurlaub, den wir eine Woche später
antraten, war für uns eine völlig neue Erfahrung. Wir hatten plötzlich eine Hündin die kein Interesse an
Spaziergängen oder gar Wanderungen in der Haut-Provence hatte, sondern nur vor dem geheizten offenen Kamin liegen und
permanent fressen wollte.